Low-Code-Plattformen bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile, die eine schnelle und effiziente Digitalisierung von Geschäftsprozessen ermöglichen. Durch den Einsatz visuell orientierter Entwicklungswerkzeuge können Anwendungen wesentlich schneller erstellt und angepasst werden, was die Time-to-Market deutlich verkürzt. Dies führt zu einer erhöhten Agilität im Unternehmen und ermöglicht es, besser auf sich ändernde Marktanforderungen zu reagieren.
Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die Entlastung der IT-Abteilungen. Da Low-Code-Plattformen auch von Fachbereichen ohne tiefgehende Programmierkenntnisse bedient werden können, wird der Entwicklungsprozess dezentralisiert und beschleunigt. Dadurch lassen sich Ressourcen besser einsetzen und Engpässe in der Softwareentwicklung vermeiden.
Zusätzlich tragen Low-Code-Plattformen zur Kosteneinsparung bei. Die Reduktion von manueller Codierung und die Wiederverwendung von Komponenten senken die Entwicklungs- und Wartungskosten erheblich. Gleichzeitig steigt die Qualität der Software, da standardisierte Module und automatische Tests zur Fehlervermeidung beitragen.
- Erhöhte Flexibilität: Anpassungen und Erweiterungen können jederzeit schnell durchgeführt werden.
- Schnellere Digitalisierung: Geschäftsideen und Prozessverbesserungen lassen sich rasch in funktionierende Anwendungen umsetzen.
- Geringere Abhängigkeit von spezialisierten Entwicklern: Fachbereichsnähe fördert Innovation und reduziert Kommunikationsaufwand.
- Verbesserte Transparenz und Kollaboration: Visuelle Entwicklungsumgebungen erleichtern die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilungen.
- Skalierbarkeit: Anwendungen können bei wachsendem Bedarf flexibel erweitert werden.
Insgesamt stellen Low-Code-Plattformen eine wirkungsvolle Methode dar, um die digitale Transformation voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile nachhaltig zu sichern.
Typische Anwendungsbereiche und Einsatzszenarien
Low-Code-Technologien finden in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungsbereichen ihren Einsatz, da sie eine flexible und schnelle Lösung zur Prozessautomatisierung bieten. Besonders dort, wo repetitive Aufgaben und komplexe Workflows auftreten, ermöglichen Low-Code-Plattformen eine effiziente Gestaltung und Digitalisierung dieser Abläufe.
Typische Einsatzszenarien sind unter anderem:
- Digitale Workflows und Prozessautomatisierung: Ob Genehmigungsprozesse im Personalwesen, Rechnungsfreigaben im Finanzbereich oder Kundenanfragen im Vertrieb – Low-Code-Plattformen ermöglichen die schnelle Erstellung und Anpassung solcher Workflows, um manuelle Tätigkeiten zu minimieren.
- Kundenportale und Self-Service-Plattformen: Unternehmen können mit geringem Aufwand webbasierte Anwendungen bereitstellen, die Kunden den direkten Zugriff auf Dienstleistungen bieten, etwa zur Terminbuchung, Statusabfrage oder Dokumentenverwaltung.
- Interne Tools und Dashboard-Lösungen: Fachabteilungen entwickeln ohne Programmierkenntnisse individuelle Anwendungen zur Datenanalyse, Berichterstellung oder Ressourcenplanung, die exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
- Mobile Applikationen: Low-Code-Plattformen unterstützen die schnelle Entwicklung von mobilen Apps, die Mitarbeiter im Außendienst oder Kunden unterwegs nutzen können.
- Integration unterschiedlicher Systeme: Durch vorgefertigte Schnittstellen und Konnektoren erleichtern Low-Code-Tools die Vernetzung von ERP-, CRM- oder anderen Geschäftsanwendungen, was inkonsistente Datenbestände reduziert und Echtzeitinformationen ermöglicht.
Unternehmen profitieren besonders, wenn es darum geht, Prozesse zu modernisieren, die bislang stark papier- oder Excel-basiert waren, da Low-Code hier ohne großen Entwicklungsaufwand eine digitale Lösung bereitstellen kann. Auch beim prototypischen Entwickeln neuer Anwendungen oder bei der Übersetzung von Geschäftsanforderungen in konkrete IT-Lösungen zeigt sich der Vorteil von Low-Code: Es ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT sowie eine schnelle Validierung der Ergebnisse.
Darüber hinaus stellen Low-Code-Plattformen eine ideale Grundlage für die sogenannte „Citizen Development“-Bewegung dar, bei der Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen selbst aktiv Anwendungen erstellen und so Innovationszyklen verkürzen. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen schnelle Anpassungsfähigkeit und agile Prozesse zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren geworden sind.
Erfolgreiche Implementierung und Best Practices

Eine erfolgreiche Implementierung von Low-Code-Plattformen erfordert eine strategische Planung und bewährte Vorgehensweisen, die sicherstellen, dass die Technologie optimal genutzt wird und nachhaltigen Mehrwert schafft. Zunächst ist es wichtig, die passenden Anwendungsfälle sorgfältig auszuwählen. Nicht jeder Prozess eignet sich gleichermaßen für eine Low-Code-Lösung, sodass eine gründliche Analyse der Geschäftsprozesse und ihrer Anforderungen essenziell ist. Der Fokus sollte auf solchen Abläufen liegen, die einen hohen Automatisierungsgrad erlauben und einen signifikanten Einfluss auf Effizienz und Qualität haben.
Die Einbindung aller relevanten Stakeholder spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Fachbereiche, IT-Abteilungen und das Management müssen gemeinsam die Ziele und Rahmenbedingungen definieren. Dies gewährleistet eine klare Kommunikation und fördert die Akzeptanz der neuen Plattform. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Business-Experten und IT-Spezialisten sollte durch agile Methoden unterstützt werden, um schnelle Feedbackzyklen und iterative Verbesserungen zu ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schulung und Befähigung der Mitarbeitenden, die mit der Low-Code-Plattform arbeiten sollen. Diese sogenannten „Citizen Developer“ benötigen sowohl technisches Know-how als auch ein Verständnis für die zugrunde liegenden Geschäftsprozesse. Unternehmen sollten umfassende Trainings und kontinuierliche Supportstrukturen bereitstellen, um Kompetenzlücken zu schließen und die Qualität der Anwendungen sicherzustellen.
Technisch gesehen empfiehlt es sich, klare Governance-Regeln und Qualitätsstandards zu etablieren. Dazu gehören:
- Zentrale Steuerung: Eine verantwortliche Einheit überwacht die Plattformnutzung und koordiniert Entwicklungsaktivitäten, um Redundanzen und Schatten-IT zu vermeiden.
- Entwicklungsrichtlinien: Standards für Architektur, Sicherheit und Datenschutz gewährleisten eine einheitliche und sichere Anwendungserstellung.
- Versionierung und Dokumentation: Lückenlose Nachverfolgbarkeit unterstützt Wartung und Compliance-Anforderungen.
- Tests und Qualitätskontrollen: Automatisierte und manuelle Prüfungen sichern die Funktionsfähigkeit und Verlässlichkeit der Anwendungen.
Neben diesen strukturellen Maßnahmen ist die Auswahl der richtigen Low-Code-Plattform entscheidend. Kriterien wie Benutzerfreundlichkeit, Integration mit bestehenden Systemen, Skalierbarkeit und Anpassbarkeit sollten die Entscheidungsbasis bilden. Pilotprojekte helfen, die Passgenauigkeit zu überprüfen und Erfahrungswerte zu sammeln, bevor eine großflächige Einführung erfolgt.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass eine erfolgreiche Implementierung von Low-Code-Technologien neben technischer Kompetenz vor allem auf einer ganzheitlichen Herangehensweise beruht, die Geschäftsziele, Mitarbeitende und technische Rahmenbedingungen gleichermaßen berücksichtigt.
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